Arbeiten von überall - unabhängig vom Büro. Freie Zeiteinteilung und flexible Arbeitszeiten. Homeoffice und Co-Working. Sowie ständige Vernetzung und permanenter Austausch mit den Kollegen und dem Team. Kommt Ihnen alles bekannt vor? Dann sind Sie bzw. Ihr Unternehmen bereits fortgeschrittener Bestandteil von Arbeit 4.0, so wie immer mehr andere auch. Das Megathema „Digitalisierung der Arbeitswelt“ hat durch die Coronapandemie schlagartig einen Extraschub bekommen – der Begriff „Arbeit 4.0“ bringt es auf den Punkt.
Mobiler, flexibler und vernetzter statt „nine to five“ und Einzelbüro: Die tiefgreifenden Änderungen der Arbeitsformen durch die Digitalisierung bringen Unternehmen viele Vorteile, stellen diese aber auch vor einige Herausforderungen. Auf der einen Seite finden sich Pluspunkte wie:
Zufriedenere und produktivere Mitarbeiter
Angestellte, die ihre neuen Arbeitsbedingungen und das Arbeitsumfeld als optimal empfinden, sind zufriedener und motivierter, sagen Studien - Stichwort Work-Life-Balance. Arbeit 4.0 kann grundsätzlich die Produktivität steigern.
Flexiblere und effizientere Prozesse plus Kostenoptimierung
Unternehmensprozesse gewinnen durch moderne Hardware und Onlinetools/Cloudlösungen mehr Flexibilität, Transparenz und Effizienz. So gehören altmodische Abläufe und Prozesse aus der analogen Arbeitswelt, wie – etwas zugespitzt ausgedrückt – die Stempeluhr oder meterlange Aktenregale, endgültig der Vergangenheit an. All das wirkt sich auch positiv auf der Kostenseite aus.
Mehr Attraktivität als Arbeitgeber
Unternehmen, die selbstbestimmtes Arbeiten, „Remote Work“ und maximale Flexibilität bieten sowie passendes, modernes Equipment bereitstellen, sind attraktiver für neue Mitarbeiter.
Einfacheres und effektiveres Recruiting
In einem früheren Blogbeitrag hatten wir bereits über den Nutzen von Künstlicher Intelligenz beim Recruiting berichtet. Dieser Trend setzt sich weiter fort: Laut Bitkom haben in diesem Jahr drei Viertel der Unternehmen Bewerbungsgespräche per Videocall durchgeführt. Mittlerweile setzen einige Firmen sogar schon auf Virtual Reality bei Bewerbungen – das digitale Recruiting ist auf dem nächsten Level angekommen.
Auf der anderen Seite stehen die gesellschaftlichen und sozialen Folgen von Arbeit 4.0 sowie die Auswirkungen auf die Unternehmen selbst. Denn Arbeit 4.0 ist nicht nur eine technische Aufgabe.
Sorge um Arbeitsschutzstandards
Die Flexibilisierung von Arbeitszeit und -ort beispielsweise lässt Gewerkschaften und Politik befürchten, dass es zu einer Entwertung von Arbeitsschutzstandards kommen könnte. Eine Ausweitung und „Entgrenzung“ der festgelegten Arbeitszeit und des Arbeitsorts berge gesundheitliche Gefahren für die Angestellten, könne die soziale Absicherung untergraben und sei auch arbeitsrechtlich schwierig, meint etwa der DGB und fordert gesetzliche Gegenmaßnahmen. Gelassener sehen dies anscheinend die Betroffenen selbst: Über 90 Prozent der deutschen Berufstätigen stehen laut einer Bitkom-Studie digitalen Arbeitskonzepten aufgeschlossen gegenüber, nur 27 Prozent befürchten dadurch eine „Ausbeutung“ als Mitarbeiter.
Wer arbeitet remote – und womit?
Die Unternehmen selbst wiederum stehen vor Herausforderungen auf mehreren Ebenen. Das fängt damit an, zunächst einmal zu analysieren, welche Aufgaben überhaupt remote erbracht werden können – und die passenden Technologien dafür zu finden. Die Hardware- und Softwareanforderungen steigen mit mehr Vernetzung und mehr Datenaufkommen deutlich, es bedarf also einer individuell passenden technischen Infrastruktur für virtuelles Arbeiten. Hinzu kommen die wichtigen Themen Datenschutz und Datensicherheit, denn das Homeoffice ist anfälliger für Cyberattacken.
Wie passt Arbeit 4.0 zur Unternehmens- und Führungskultur?
Zuviel Freiheit, mehr Eigenverantwortung und dauerhafte Erreichbarkeit können sich allerdings auch negativ auswirken in Form einer höheren Belastung der Mitarbeiter und mehr Stress. Auch kann eine hauptsächlich digitale Kommunikation, etwa per Zoom- oder Teams-Meeting, die Gesprächs- und Unternehmenskultur sowie die Prozesse im Unternehmen durchaus negativ beeinflussen, weil das Persönliche fehlt. Deshalb müssen die Bedürfnisse der Mitarbeiter bereits offensiv bei der Planung, aber auch in den Prozessen berücksichtigt werden, um Unsicherheiten vorzubeugen. Zudem sind neue, weniger hierarchische Führungsstile gefragt: Führungskräfte sollten die Chancen der Digitalisierung aktiv vorleben, flexibel sein – und dabei jedwede Unterstützung durch die Unternehmensleitung bekommen.
Wie viel Büro ist überhaupt noch nötig?
Auswirkungen hat Arbeit 4.0 sogar auf die Büro- und Immobilienplanung von Unternehmen: Braucht man künftig überhaupt noch Büros? Wie viele Mitarbeiter kommen noch „in die Firma“? Und wie werden die vorhandenen Büros der zunehmenden Digitalisierung von der Ausstattung her möglichst gerecht? Nötig ist eine zukunftsgerichtete Büro- und Arbeitsplatzstrategie.
Arbeit 4.0 fordert also Mitarbeiter und Unternehmen gleichermaßen. Unternehmen sind gut beraten, die Chancen und Risiken der digitalen Transformation im Sinne eines Change-Management-Prozesses systematisch zu analysieren – und sich möglicherweise externe Experten dazuzuholen. Wie so etwas ganz konkret aussehen kann, haben z.B. die Wirtschaftsberater von Deloitte anschaulich zusammengefasst.
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